Denker und Dichter: Thomas von Aquin - Eine Einführung in Leben und Werk
Ökumenischer Studienkreis Bad Doberan, 21. Oktober 2024, 19.30 Uhr
Ort: Aula des Friderico-Francisceum-Gymnasium, Alexandrinenplatz 11, 18209 Bad Doberan
Gemeindeabend Güstrow, 22. Oktober 2024, 19.00 Uhr
Ort: Saal der Kath. Gemeinde, Grüne Str. 23-25, 18273 Güstrow
St. Anna-Treff Schwerin, 23. Oktober 2024, 19.30 Uhr
Ort: Bernhard-Schräder-Haus, Klosterstr. 26, 19053 Schwerin
Stensen-Kreis-Rostock, 24. Oktober 2024, 19.30 Uhr
Ort: Gemeindezentrum der Christuskirche, Häktweg 4-6, 18057 Rostock
Referent: Dr. Hanns-Gregor Nissing, Köln
Thomas von Aquin (1225 – 1274), der vor 750 Jahren starb, prägte die Theologie seit Jahr-hunderten. Der Zugang zu seiner Lehre erscheint vielen als ein mühseliges Wandern über steinige Felsen, beschwerlich ist der Aufstieg. Wir wagen an einem Abend eine Einführung in Leben und Werk, denn es kommt eben auch auf den „Bergführer“ an. Wir haben mit Dr. Nissing einen Experten zu Gast.
In den letzten Stunden seines Lebens fasst Thomas von Aquin sein Denken und Schaffen in einem Gebet zusammen. Als poetisches Testament bringt es die zentralen Grundmotive zur Sprache, die ihn als Philosophen, Theologen und Menschen bewegt haben.
Der Referent: Dr. Hanns-Gregor Nissing, geb.1969, Studium der Theologie, Philosophie, Germanistik und Pädagogik. Diplomarbeit und Promotion zum Werk von Thomas von Aquin. Referent und Dozent in der Erwachsenenbildung. Seit 2020 an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Münster tätig. Zahlreiche Publikationen und Vorträge zu Thomas von Aquin, Website: thomas-von-aquin.de
Von Königsberg mit dem Kopf in die Welt - Eine Würdigung zum 300. Geburtstag von Immanuel Kant
Franziskuskreis Waren, 17. Oktober 2024, 19.00 Uhr
Ort: Pfarrsaal der Kath. Gemeinde, Kietzstr. 4, 17192 Waren
Referent: Christoph Bräutigam, Gießen
Immanuel Kant hat die Region um Königsberg bekanntlich niemals verlassen. Dennoch ist er, was seine "Welt - Anschauung" angeht, einer der wirkmächtigsten und bedeutendsten Denker der westlichen Welt.
Viele Werte, oft in unserer Gesellschaft beschworen, gehen auf ihn zurück. Der "Kant’sche Imperativ" ist vielen bekannt und gilt gemeinhin als Essenz seines Wirkens. Doch da war noch viel mehr – Gedanken zur Begründung der Menschenwürde, zum ewigen Frieden unter den Menschen und Völkern, zur Frage ob Gott im Wege der Vernunft zu erkennen ist und die Bismillah, die islamische Segensformel, auf seiner Promotionsurkunde. Er suchte nach Antworten auf die Frage, wie Denken und Fühlen im einzelnen Menschen und in der Gesellschaft entstehen und wirken. Seine drei Fragen: Was kann ich wissen?, Was soll ich tun?, Was darf ich hoffen? münden in die vierte: Was ist der Mensch?
Und warum stand dieser große Denker von 1827 bis 1966 auf dem Index der Katholischen Kirche?
Der Abend folgt Immanuel Kant auf einigen Wegen seines Denkens in die Welt und fragt danach, was Kant für uns und unsere demokratischen Gesellschaften heute bedeutet.
Quo vadis, Europa? - Die Herausforderung durch illiberale, identitäre und völkische Strömungen
Frauenkreis Kühlungsborn, 14. Oktober 2024, 19.00 Uhr
Ort: Saal der Kath. Gemeinde, Ostseeallee 1b, 18225 Kühlungsborn
Referent: Christoph Bräutigam, Gießen
Quo vadis, Europa? - Die Herausforderung durch illiberale, identitäre und völkische Strömungen und ihre Folgen für die Zukunft Europas und unserer Partner in der Welt.
In den letzten 10 Jahren ist zu beobachten, dass sich in Europa, aber auch in USA und Israel politische Kräfte bei Wahlen durchsetzen, die der pluralistischen Verfassungsdemokratie, die auf unveräußerlichen Grundrechten des Einzelnen beruht ein anderes Modell entgegensetzen, in dem Grundrechte an äußere Merkmale wie Ethnie, sozialer Status, Gesundheit, ökonomische Leistungsfähigkeit und sexuelle Orientierung gekoppelt werden. Der Wert der jeweils eigenen Nationalität wird von diesen Parteien höher angesetzt, als die verfassungsmäßigen Grundrechte des Menschen.
Was bedeutet es für uns, jede(n) Einzelnen, der mit seiner Wählerstimme und seinem bürgerschaftlichen Verhalten diesen Prozess mitgestaltet. Was bedeutet es im deutschen, europäischen und globalen Kontext für unsere Gesellschaft(en), wenn Parteien, die diese Prioritäten setzen, an der Macht beteiligt werden oder gar die Regierung stellen.
Der Vortrag will diese Entwicklungen und ihre Konsequenzen ausleuchten.
„HOFFNUNGSVOLL DANEBEN" - Lieder und Texte vom neuen Album mit dem Liedermacher Ingo Barz, Lühburg
Kath. Kirchengemeinde St. Josef/St. Lukas, 11. Oktober 2024, 19.00 Uhr
Ort: Kath. Gemeindezentrum, Heidmühlenstr. 9, 17033 Neubrandenburg
„Ich singe Euch davon, was wir alle brauchen, was viele von uns suchen, was nur wenige von uns finden“, spricht der Troubadour zur Königin, greift in die Saiten und lässt das Leben in all seiner Vielfalt zu Versen werden. Und der Thronsaal wird zum Hier und Heute und der Troubadour zum singenden Poeten Ingo Barz. Der nimmt uns mit auf eine Liederreise durch die weiten Räume und in die Irrgärten unserer Seelen, erzählt von den Licht- und Schattenmomenten unseres Daseins und immer wieder von der Liebe.
Und dann ist da noch der Narr, der uns auf vielerlei Weise den Spiegel vorhält und dabei doch stets auch ein Augenzwinkern für uns hat - nicht aus Kumpanei, sondern aus dem Herzen kommend.
Die Lieder des aktuellen Albums waren 2021 nominiert für den Preis der deutschen Schallplattenkritik.
Wo der „Eiserne Vorhang“ Europa trennte - Eine Spurensuche per Rad von Sopron/Ungarn bis zur Ostsee
Copernicus-Kreis-Ludwigslust, 10. Oktober 2024, 19.30 Uhr
Ort: Kath. Gemeindehaus, Schlossfreiheit 9, 19288 Ludwigslust
Akademiekreis Neustrelitz, 11. Oktober 2024, 19.30 Uhr
Ort: Saal im Kath. Pfarramt, Am Tiergarten 2, 17235 Neustrelitz
Referent: Peter Sense, Schwerin
Der „Eiserne Vorhang“, das waren Mauern, Zäune, Stacheldraht, Minen, Wachtürme und Grenzposten. Es war eine tödliche Demarkationslinie, die Ost und West trennte. Dort starben tausende Menschen für ihren Wunsch, ein Leben in Freiheit zu führen. Glücklicherweise ist das Geschichte. Am einstigen Todesstreifen verläuft heute ein Radweg, der fast 10000 km vom Schwarzen Meer bis zur Barentssee im Norden Europas führt. In Deutschland ist er auch als „Grünes Band“ bekannt.
Peter Sense, der Referent des Abends, war auf einem Teilstück von Ungarn bis zur Ostsee unterwegs. Was er bei dieser 40-tägigen Spurensuche am „Eisernen Vorhang“ entdeckte, welche Einsichten er gewann, welche Erinnerungsorte ihn berührten zeigt und erzählt er an diesem Abend. Herzlich willkommen!
G´schichten aus Wien - Wienerlieder und Anekdoten - Ein musikalischer Vortrag
Offener Abend – Plau, 9. Oktober 2024, 19.00 Uhr
Ort: Kurklinik Silbermühle, Millionenweg 3, 19395 Plau am See
Referenten: Andreas Lettowsky, Schwerin - Vortrag und Gesang
Christiane Möckel, Schwerin – Klavier
Wien hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Die Bevölkerung leidet bis ins 20. Jahr-hundert unter Unruhen, Belagerungen, Pest und Kriegen. Wie reagiert der Wiener darauf? Er singt humorvolle, satirische und mehr oder weniger anständige Lieder. Der Wiener lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Er trägt sein Schicksal mit einer gehörigen Portion Gleichgültigkeit, wozu der Genuss des Weines das Seine beiträgt. Wiens Umgebung ist durch Weinbau geprägt, weshalb der Wein ein häufiges Thema der Wienerlieder ist. Vor allem ab dem 18. Jahrhundert entwickelt sich das Wienerlied zu einer eigenständigen Kunstform.
Der österreichische Bassbariton Andreas Lettowsky bringt einige Hörproben des Wienerliedes dar, einfühlsam auf dem Klavier begleitet von Reinhard Kotitschke. Wienerlieder können nur in der Originalsprache - im Wiener Dialekt - gesungen werden. Lettowsky trägt mit zahlreichen Erläuterungen dazu bei, dass auch der des Wienerischen Unkundige den Inhalt der Lieder versteht. Bereichert wird der kurzweilige Abend mit G'schichten und Lebensweisheiten des Wieners.
Sehnsucht nach Trost – C. D. Friedrich und die Romantik
Ökumenischer Studienkreis Bad Doberan, 16. September 2024, 19.30 Uhr
Ort: Aula des Friderico-Francisceum-Gymnasium, Alexandrinenplatz 11,18209 Bad Doberan
Gemeindeabend Güstrow,17. September 2024, 19.00 Uhr
Ort: Saal der Kath. Gemeinde, Grüne Str. 23-25, 18273 Güstrow
St. Anna-Treff Schwerin, 18. September 2024, 19.30 Uhr
Ort: Bernhard-Schräder-Haus, Klosterstr. 26, 19053 Schwerin
Copernicus-Kreis-Ludwigslust, 19. September 2024, 19.30 Uhr
Ort: Kath. Gemeindehaus, Schlossfreiheit 9, 19288 Ludwigslust
Akademiekreis Neustrelitz, 20. September 2024, 19.30 Uhr
Ort: Saal im Kath. Pfarramt, Am Tiergarten 2, 17235 Neustrelitz
Referent: Detlef Stapf, Neuwied am Rhein
Caspar David Friedrich (1774-1840) ist zu seinem 250. Geburtstag omnipräsent. Er, der zu Lebzeiten vielfach verkannt wurde und als Sonderling galt, hat wie kein zweiter das Bild der Romantik geprägt. Vielleicht berühren seine Gemälde, deren Bildfindungen in eine Zeit der Umbrüche und Verunsicherungen fallen, uns so sehr, da die Gegenwart ähnlich erfahren wird. Er schöpfte seine Bildfindungen aus dem reichen Skizzenschatz seiner Wanderjahre und aus seinem „romantischen Gefühl“. Motive stehen bei ihm für unterschiedlichste Sinn-ebenen. Der Vortrag will leisten, was in den großen Ausstellungen des Jubiläumsjahres ausgespart blieb, nämlich dass Friedrich in erster Linie ein religiöser Maler war, der mit seiner Kunst auf die religionsgeschichtlichen Umbrüche seiner Zeit reagierte, aus denen sich der Geist der Romantik speiste. Freundliche Einladung zu einer Bilderreise, die weniger beachtete Seiten im Schaffen C.D. Friedrich zeigt!
Der Referent: Detlef Stapf, Jahrgang 1952, langjähriger Feuilletonchef des Nordkurier, Autor von „Caspar David Friedrich, Die Biographie“, 2019 Okapi Verlag
Festakademie: 30 Jahre Thomas-Morus-Bildungswerk
Gemeindezentrum der Christuskirche, Häktweg 4–6, 18057 Rostock,
08. 11. 2024
Am 25. Oktober 1994 wurde das Thomas-Morus-Bildungswerk gegründet. In einem Schreiben von Weihbischof Werbs an den ersten Leiter heißt es: „Das Bildungswerk soll
die katholische Bildungs- und Erziehungsarbeit fördern und damit einen Beitrag zum geistigen Leben Mecklenburgs leisten. Der Namensgeber und Patron des Werkes mag
dabei ein überzeugendes und beeindruckendes Leitbild sein, in dem sich Bildung, Frömmigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Standhaftigkeit und Konsequenz vereinigen.“
Weiterlesen: Festakademie: 30 Jahre Thomas-Morus-Bildungswerk
Verabschiedung Frau Hammer
Nach siebzehn Jahren, einem Viertel ihres Lebens, wurde unsere Buchhalterin, Frau Sigrid Hammer, am 19.07.2024 in den Ruhestand verabschiedet. Mitglieder des Kuratoriums, Partner der Arbeit, Familie, Freunde und andere Weggefährten folgten der Einladung. Nach einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St.Anna gab es einen Empfang im Konferenzsaal des Bernhard-Schräder-Hauses. Hier dankte der Leiter des Bildungswerkes, Herr German Schwarz, für die langjährige, selbständige, loyale Mitarbeit im Bildungswerk und insbesondere für die spürbare Freude am Umgang mit Zahlen.
Wir wünschen erfüllende, glückliche Jahre für die neue Lebensphase und Gottes Segen!
Wo der „Eiserne Vorhang“ Europa trennte – Eine Spurensuche per Rad von Sopron/Ungarn bis zur Ostsee
Frauenkreis Kühlungsborn, 9. September 2024, 19.00 Uhr
Ort: Saal der Kath. Gemeinde, Ostseeallee 1b, 18225 Kühlungsborn
Stensen-Kreis-Rostock, 12. September 2024, 19.30 Uhr
Ort: Gemeindezentrum der Christuskirche, Häktweg 4-6, 18057 Rostock
Referent: Peter Sense, Schwerin
Der „Eiserne Vorhang“, das waren Mauern, Zäune, Stacheldraht, Minen, Wachtürme und Grenzposten. Es war eine tödliche Demarkationslinie, die Ost und West trennte. Dort starben tausende Menschen für ihren Wunsch, ein Leben in Freiheit zu führen. Glücklicherweise ist das Geschichte. Am einstigen Todesstreifen verläuft heute ein Radweg, der fast 10000 km vom Schwarzen Meer bis zur Barentssee im Norden Europas führt. In Deutschland ist er auch als „Grünes Band“ bekannt.
Peter Sense, der Referent des Abends, war auf einem Teilstück von Ungarn bis zur Ostsee unterwegs. Was er bei dieser 40-tägigen Spurensuche am „Eisernen Vorhang“ entdeckte, welche Einsichten er gewann, welche Erinnerungsorte ihn berührten zeigt und erzählt er an diesem Abend. Herzlich willkommen!
„Ein Mann kann seinen Kopf verlieren…“ Ein Lebensbild des Staatsmannes, Humanisten und Märtyrers Thomas Morus
Offener Abend – Plau, 25. September 2024, 19.00 Uhr
Ort: Kurklinik Silbermühle, Millionenweg 3, 19395 Plau am See
Referentin: Sigrid Hagenguth, Schwerin
Thomas Morus (1477/78 – 1535) gehört zu den großen Gestalten der Geschichte. Er stammte aus einer Juristenfamilie und war selbst lange Richter. Er lebte in einer Zeit, die von großen Umbrüchen geprägt war. Alte Ordnungen zerfielen, neue Welten wurden entdeckt und weiteten den Horizont. Dies verunsicherte und ängstigte die Menschen, denn auch damals gab es einen Reformstau in Staat und Kirche. Morus, der schon als junger Mann über Staat und Gesellschaft nachgedacht hatte, entwirft ein alternatives Staatsgebilde in seinem Buch „Utopia“, welches 1516 erscheint. 1518 wurde er an den Hof des englischen Königs Heinrich XIII. berufen und schließlich 1529 Lordkanzler. Als sein König sich von der Katholischen Kirche trennt und sich selbst zum Oberhaupt der Kirche von England macht, verweigert Morus den Treueid, tritt von seinem Amt zurück, wird eingekerkert und am 6. Juli 1535 im Tower geköpft. Er hat zwar seinen Kopf verloren, ist aber seinen Überzeugungen treu geblieben und seinem Gewissen gefolgt.
Bericht vom Vortrag am 6.5. in Schwerin
Israel wurde überrascht, aber nicht überwältigt - Ehemaliger israelischer Botschafter zum Vortrag in St. Anna
Der ehemalige israelische Botschafter Ilan Mor besuchte auf Einladung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) und des Thomas-Morus-Bildungswerks am 06. Mai die Landeshauptstadt und trug seine Einschätzung zu dem gegenwärtigen dramatischen Konflikt vor. Veranstaltungsort war das Bernhard-Schräder-Haus. Über 60 Interessierte waren der Einladung gefolgt.
Nach der Begrüßung durch Georg Diederich und den Vorsitzenden der DIG-Gruppe Schwerin, Carl Kreßmann, ging der ehemalige Botschafter gleich „medias in res“. Er erwähnte zunächst Theodor Herzl (1860-1904) und seine Vision eines „jüdischen Staates“ auf demokratischer, rechtsstaatlicher und laizistischer (!) Basis in Respekt gegenüber anderen Nationen, Religionen und Weltanschauungen. Dieser Staat sei 1948 Wirklichkeit geworden. Er analysierte sodann ohne jegliche diplomatische Zurückhaltung den israelisch-palästinensischen Konflikt. Der brutale terroristische Anschlag des 07. Oktober 2023, ein Tag, der schon heute „Schwarzer Schabbat“ genannt wird, sei ein tiefer Einschnitt in die israelische Geschichte, ebenso wie der Angriff des Iran auf Israel am 14. Februar 2024. Israel habe nach einem kurzen Moment der Überraschung zurückgeschlagen. Doch sei es bislang nicht gelungen, alle Geiseln zu befreien oder auszulösen. Der Schock, im eigenen Land, im eigenen Haus nicht sicher zu sein, sitze tief. Dazu komme die Trauer über den Verlust so vieler geliebter Menschen und die Enttäuschung und Wut angesichts der international abnehmenden Solidarität. Hamas habe das
strategische Ziel, die weltweite öffentliche Meinung gegen Israel aufzubringen, zu einem großen Teil erreicht.
Wie kann es in dieser Situation weitergehen? Ilan Mor sprach sich für einen sofortigen Waffenstillstand aus, der es ermögliche, die Geiseln „zurückzuholen“. Sodann müsse trotz aller Spannungen mit den legitimen Vertretern des palästinensischen Volkes über die politische Befriedung durch eine Zwei-Staaten-Lösung gesprochen werden, wie es auch die US-Administration fordere. Dafür müssten sich beide Seiten aus freiem Willen bewegen. Die gegenwärtige Position der israelischen Regierung unter Benjamin Netanjahu kritisierte er scharf. Der israelische Ministerpräsident verschärfe den Konflikt, weil dieser ihn an der Macht halte. Es müsse in Israel schnellstens zu Neuwahlen kommen, die vernünftige und gemäßigtere Kräfte ans Ruder bringen. Mit den Ultra-Konservativen und ihren „messianischen“ Visionen lasse sich kein Staat machen. Dem Iran müssten von der internationalen Gemeinschaft deutlich die Grenzen aufgezeigt werden. Auf keinen Fall dürfe es zu einer atomaren Bewaffnung dieses Regimes kommen. Das damit verbundene Risiko sei unkalkulierbar. Schlussendlich zeigte sich Ilan Mor überzeugt, dass es Israel gelingen werde, auch in den neuen Konflikten zu bestehen. Der Traum Theodor Herzls sei Wirklichkeit geworden. Dahinter gebe es kein Zurück.
Botschafter a. D. Ilan Mor war in verschiedenen Positionen und Ländern für den diplomatischen Dienst Israels tätig, unter anderem 1992 bis 1996 in Bonn und 2004 bis 2009 als Gesandter Israels in Berlin. Er ist Sohn polnisch-rumänischer Eltern, die den Holocaust überlebt haben und im Staat Israel eine neue Heimat gefunden haben. Ilan Mor lebt heute in Tel Aviv.
Kurt Schanné
„Wasser & Wüste“ - Eindrücke von Reisen durch Israel und Palästina
Copernicus-Kreis-Ludwigslust, 13. Juni 2024, 19.30 Uhr
Ort: Kath. Gemeindehaus, Schlossfreiheit 9, 19288 Ludwigslust
Referent: Peter Sense, Schwerin
Der Nahe Osten gehört zur wasserärmsten und heißesten Region der Welt. Es sind viele Eindrücke, die der Referent Peter Sense in seinen Fotos über blühende Wüstenlandschaften, Wasserquellen zum Überleben, Pflanzenwelt und Zugvögel, festgehalten hat. Die Jordan-Quellen entspringen ganz in der Nordspitze, am Fuß des 2814 m hohen Berges Hermon.
Es geht in der Fotoschau von den Jordanquellen bis zum Toten Meer, von der jordanischen Grenze durch die Wüste zum Mittelmeer und den funkelnden Sternenhimmel über der Wüste.
Die räumlich kurzen Distanzen in einer sehr vielfältigen Landschaft sind beeindruckend. Berge und Ebenen, Wüste und fruchtbare Felder liegen oft ganz dicht beisammen. Über 1.000 Meter hohe Berge und dann wieder Täler, die unter dem Meeresspiegel liegen, dazu zahlreiche Naturschutzgebiete. Eine farbenfrohe Vielfalt ist hier allgegenwärtig. Peter Sense bekennt dazu: Angesichts der Blütenpracht fällt es hier leicht, den Schöpfer für diese atemberaubende Fülle zu loben.
Brennpunkt Naher Osten - Geschichte, Akteure, Interessen, Perspektiven
Kath. Kirchengemeinde St. Josef/St. Lukas, 24. Mai 2024, 19.00 Uhr
Ort: Kath. Gemeindezentrum, Heidmühlenstr. 9, 17033 Neubrandenburg
Der Vortrag entfällt krankheitsbedingt.
Referent: Prof. Dr. Jakob Rösel, Rostock
Der Nahe Osten kommt seit Jahrzehnten nicht zur Ruhe. Der Staat Israel ist dabei Projektionsfläche und oft im Zentrum der Auseinandersetzungen. Die Palästinenser werden missbraucht in einem Stellvertreterkrieg von panarabischen Großmachtphantasien. Denn letztendlich geht es in den vielfältigen Konfliktlagen um die Durchsetzung von Machtinteressen lokaler Staaten und deren Verbündeter.
Was ist überhaupt der Nahe Osten? Welche geschichtlichen Weichenstellungen belasten bis heute? Wer verfolgt welche Interessen? Gibt es Wege, Ideen und Akteure, welche die Logik der Konfrontation durchbrechen wollen?
Hintergründe, geschichtliche Zusammenhänge erläutert Prof. Rösel und wagt einen Ausblick.
- Blickpunkt Nicaragua: Willkür und Aggression gegen Kirche und Opposition - Hintergründe und Einschätzungen
- „Der Zeit ihre Kunst – Der Kunst ihre Freiheit“ – Eine Bilderreise zum Jugendstil
- Lenin – „Er rührte an den Schlaf der Welt“ durch Lügen, Terror, Bürgerkrieg – Ein Vortrag zum 100. Todestag
- Israel wurde überrascht, aber nicht überwältigt