Geschichte, Bilder und ein Kameramann

Dokumentarfilm von Kai von Westerman

Einführung: Dr. Georg Diederich, Schwerin, German Schwarz, Teterow

Ökumenischer Studienkreis Parchim, 5. November 2014, 20.00 Uhr
Ort: Rathauskeller, Schuhmarkt, 19370 Parchim

Copernicus-Kreis-Ludwigslust, 6. November 2014, 18.30 Uhr
Ort: Luna-Filmtheater, Kanalstr. 13, 19288 Ludwigslust

St. Anna-Treff Schwerin, 12. November 2014, 19.30 Uhr
Ort: Bernhard-Schräder-Haus, Klosterstr. 26, 19053 Schwerin

Kath. Kirchengemeinde St. Josef/St. Lukas Neubrandenburg, 14. November 2014, 19.30 Uhr
Ort: Kath. Gemeindezentrum, Heidmühlenstr. 9, 17033 Neubrandenburg

Ein westdeutscher Kameramann erlebt den Mauerfall in der DDR. Im Herbst 1989 eskalierten die inneren Probleme der DDR. Der Druck, das Land verlassen zu wollen, ließ den Staat nun täglich hörbar lauter knirschen. Kai von Westerman war im Herbst 1989 als freier Kamera-mann im Auftrag eines französischen Fernsehsenders in der DDR unterwegs und hat das weltverändernde Geschehen um den Fall der Mauer und in den Wochen davor und danach hautnah miterlebt. Er war Augenzeuge der sich überschlagenden Geschehnisse in der ihrem Ende entgegentaumelnden SED-Diktatur, die durch die wachsenden Demonstrationen vor allem in Ost-Berlin und Leipzig zunehmend ins Wanken geriet.

Die Montagsdemonstrationen in Leipzig, die Westerman ohne behördliche Genehmigung aus deren Mitte heraus filmte, boten ihm Gelegenheit zu offenen Gesprächen mit Demonstranten, die zunehmend angstfrei ihre Empfindungen preisgaben. Dabei befanden sich beide Gesprächspartner in der ständigen Gefahr einer möglichen Verhaftung durch die Staatssicherheit und die Volkspolizei. Westerman ist es gelungen, sowohl seine eigenen Eindrücke und Gefühle als auch die der unmittelbar Betroffenen beim Untergang des Honecker-Regimes festzuhalten. Obwohl dem geschulten Auge des Kameramanns kaum ein Detail zu entgehen scheint, wird auch er immer wieder von der Wucht der Veränderungen überrascht.

Der Dokumentarfilm gibt in subtiler Weise einmalige Geschehnisse des Jahres 1989 wieder. Er zeichnet das Lebensgefühl von DDR-Bürgern nach, die für Freiheit und Demokratie auf die Straße gingen, ohne zu wissen, wie es ausgehen würde. Es ist ein Film, der zum Nachdenken anregt und durch die bestechende Sicht auf die Ereignisse des Herbstes '89 ein wertvolles Zeitdokument darstellt.

Publikumspreis für den besten Dokumentarfilm – Grenzlandfilmtage in Selb 2002