Geschichte, Gesellschaft, Politik, Religion
Kath. Kirchengemeinde St. Josef/St. Lukas, 6. Juli 2017, 19.30 Uhr
Ort: Kath. Gemeindezentrum, Heidmühlenstr. 9, 17033 Neubrandenburg
Referent: P. Richard Nennstiel OP, Hamburg
Seit Monaten ist die Türkei in den Schlagzeilen. Aktuell scheint insbesondere das Verhältnis zu Deutschland und einigen anderen europäischen Staaten zerrüttet. Die „Säuberungen“ die Präsident Erdogan als Reaktion auf den Umsturzversuch 2016 vorantreibt, höhlen die demokratischen Strukturen nachhaltig aus, stärken seine Machtposition. Das Ergebnis des Verfassungsreferendums wird den von Erdogan und seiner Partei vorangetriebenen Wandel des Landes von einem säkularen Staat hin zu einer einheitlich, ethnisch geprägten türkisch-muslimischen Nation, in der Minderheiten wie Kurden, Christen und Aleviten schon seit längerer Zeit diskriminiert werden, fortsetzen. Das Osmanische Reich dient dabei als Projektionsfläche.
Um zu verstehen, welche Prozesse in der Türkei stattfinden, ist geschichtliches und soziologisches Hintergrundwissen nötig. Was prägte Staatspräsident Erdogan? Wer ist sein ehemaliger Mitstreiter Gülen? Warum kam es zwischen ihnen, die sich ideologisch nahe stehen, zum Zerwürfnis? Wohin geht der Weg der Türkei? Pater Richard Nennstiel gibt u.a. Antworten auf diese Fragen.
Der Referent: Pater Richard Nennstiel ist Dominikaner. Er leitet das Dominikanische Institut für christlich-islamische Geschichte in Hamburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind das Osmanische Reich, die Türkei und Ägypten. Er war Augenzeuge des Militärputsches im Juli.