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von Elfriede Piletzki

Als ehemalige Geschäftsführerin von Kliniken sind mir auch unpopuläre Entscheidungen nicht erspart geblieben. Allerdings war es mir immer wichtig, die Menschen mitzunehmen und die Prozesse transparent zu gestalten. Das vermisse ich bei der Entscheidung zum Edith-Stein-Haus. „Wer führen will, muss Menschen mögen“. Das stelle ich bei den Verantwortlichen des Erzbistums Hamburg stark in Frage, denn die Mitarbeiter des Edith-Stein-Hauses wurden quasi über Nacht mit der Tatsache überrascht.

In der Presseerklärung wird die Differenz von „zuletzt 300 000 €“ genannt. Woraus errechnet sich dieser Betrag? Bekannt ist mir, dass der Jahreszuschuss des Bistums seit der Arbeit als Beleghaus lediglich 95 000 € betrug. Das jetzt in der Coronapandemie ohne Vermietungseinnahmen dieser Betrag nicht ausreicht, dürfte verständlich sein und geht allen Häusern mit Beherbergungsbetrieb so. Kurzarbeitergeld und Mittel aus dem Corona-Hilfsfonds wurden sicherlich beantragt. Ich erwarte, dass die angebliche Differenz von 300 000€ mit belastbaren Zahlen begründet wird. Wenn die Bistumsleitung noch ein Fünkchen Anstand besitzt, ist eine Erklärung zu dieser Tatsache zwingend notwendig, dazu ein Gespräch mit den Betroffenen und die Frage nach der Perspektive.

Die Gewerkschaften haben bei ihren Kundgebungen am 1. Mai darauf hingewiesen, dass Unternehmen die Corona-Krise als Vorwand nutzen, um Betriebsteile abzubauen oder auszulagern. Geht Kirche hier mit schlechtem Beispiel voran? Sarkastisch füge ich noch hinzu, es geht ja nur um die Zerstörung der Basis in Mecklenburg. Es drängt sich hier die Frage auf, ob nicht die Erweiterung des Wasserkopfes im Erzbistum Hamburg mit hochdotierten Stellen ein Paradebeispiel für die Zweckentfremdung und Uneffizienz von Kirchensteuern ist.

Elfriede Piletzki

Waren, 3. 05.  2021