Referent: Christoph Bräutigam, Berlin

St. Anna-Treff Schwerin, 9. März 2016, 19.30 Uhr
Ort:  Bernhard-Schräder-Haus, Klosterstr. 26, 19053 Schwerin

Copernicus-Kreis-Ludwigslust, 10. März 2016, 19.30 Uhr
Ort:  Kath. Gemeindehaus, Schlossfreiheit 9, 19288 Ludwigslust

Vor 500 Jahren, am 9. Januar 1516,  veröffentlichte Thomas Morus, der spätere Lordkanzler unter König Heinrich VIII. von England seine Denkschrift "Utopia. Von der besten Staatsverfassung und von der neuen Insel Utopia, ein wahrhaft goldenes Büchlein, genauso wohltuend wie heiter."
Es ist der erste einer bis ins 20. Jahrhundert reichenden Gattung utopischer Staatsromane oder -erzählungen.  Thomas Morus  suchte  angesichts der Realität des englischen Königreichs und seiner Ungerechtigkeiten nach einer Alternative. Er  analysierte die gesellschaftlichen und staatlichen Verhältnisse im England seiner Zeit. Was dabei herauskam, war zu seiner Zeit ein radikales Hinterfragen bestehender Adelsprivilegien, Besitzverhältnisse und des Rechts-systems. Mit heutigem Wissen wird die Schrift im frühsozialistischen Kontext,  als Manifest der Basisdemokratie oder als heraufziehende Oligarchie interpretiert. Liest man „Utopia“ aber im Kontext seiner Zeit, ist man erstaunt, wie viel "Utopia" in unserer Demokratie lebendig ist, wie wirkmächtig diese Schrift nach 500 Jahren ist und wie viel "christlich-biblische" Soziallehre in ihr steckt, die konstituierend zu den europäischen Nachkriegsdemokratien gehört.

 

Sie sind herzlich eingeladen, sich auf eine Reise zur Insel Utopia zu begeben und "neue Welten" zu entdecken, die uns "in der Ferne ganz nah" sind.