Zum Wirken von Heinrich Theissing in der norddeutschen Diaspora

23. September 2015, 11.30 Uhr, Christuskirche, Häktweg 4-6, 18057 Rostock

Referent: Dr. Georg Diederich, Schwerin

Heinrich Theissing (1917-1988) hat von 1970 - 1987 als Bischof in Mecklenburg gewirkt. Er führte hier die katholische Kirche durch eine Zeit, in der christliches Glaubensleben von atheistischer Ideologie und kirchenfeindlichem Staat an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurde.

Wer war dieser Mann, der 1945 als Priester mit einem Flüchtlingstreck nach Cottbus kam, der nach Jahren im Erzbischöflichen Amt Görlitz und im Bistum Berlin in Schwerin heimisch wurde? Wodurch wurde er zu einer prägenden Persönlichkeit in der norddeutschen Diaspora?

Mecklenburg war durch die innerdeutsche Grenze seit 1945 vom Mutterbistum Osnabrück getrennt. Als Apostolischer Administrator ging es Bischof Theissing immer darum, Eigenständigkeit und Identität der katholische Kirche in Mecklenburg zu sichern. Dabei lag ihm der Zusammenhalt und das geistliche Leben der ihm anvertrauten Christen besonders am Herzen. Beispiele dafür sind die Pflege des Wallfahrtsbrauchtums, die Suche nach einer Bischofskirche und die Bemühen um die Seligsprechung Niels Stensens, die Heinrich Theissing kurz vor seinem Tode noch erleben durfte.