Gemeindeabend Güstrow, 11. Februar 2014, 19.00 Uhr

(Achtung! Neue Anfangszeit!)

Ort: Saal der Kath. Gemeinde, Grüne Str. 23-25, 18273 Güstrow

Referent: Prof. Dr. Dr. Johannes Thome, Rostock

Der Nervenarzt Dr. Alois Alzheimer, der vor 150 Jahren geboren wurde, beschrieb als erster das Krankheitsbild, welches nach Ihm benannt wurde.

Die Lebenserwartung steigt seit Jahren und damit auch die Häufigkeit gerontopsychiatrischer Erkrankungen. Dieser Trend wird in absehbarer Zukunft noch zunehmen, wobei oft angenommen wird, dass es sich hierbei v.a. um eine Zunahme dementieller Symptome handelt, wie sie z.B. bei der Alzheimer-Erkrankung vorkommen. Tatsächlich leidet aber ein erheblicher Prozentsatz älterer Menschen, die einer psychiatrischen Behandlung bedürfen, unter Depressionen. Daher kommt der Differenzierung zwischen Depression und Demenz eine wichtige klinische Bedeutung zu, zumal in vielen Fällen auch beide Störungen gleichzeitig vorliegen können. Die neurowissenschaftliche Forschung der letzten Jahre hat dazu beigetragen, dass die Ursachen dieser Erkrankungen sehr viel besser verstanden werden, insbesondere die für die Krankheitsentstehung besonders relevante Interaktion zwischen neurobiochemischen bzw. genetischen Faktoren und Umweltbedingungen. Darüber hinaus muss betont werden, dass sich depressive Syndrome gut behandeln lassen, so dass die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Familien erheblich verbessert werden kann. Verglichen mit Depressionen lassen sich Demenzerkrankungen weniger gut behandeln, obwohl auch hier in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gemacht wurden und interessante neue Therapieansätze, die sich momentan in der Entwicklung befinden (z.B. Immunisierung), hoffen lassen, dass auch Demenzkranken in Zukunft deutlich besser geholfen und das Erkrankungsrisiko evtl. sogar generell gesenkt werden kann.