Gemeindeabend Güstrow, 16. April 2013, 19.30 Uhr
Ort: Saal der Kath. Gemeinde, Grüne Str. 23-25, 18273 Güstrow

Referent: Achim Dugge, Güstrow

Seit Januar 1945 waren viele Orte im Norden durch Flüchtlinge aus den deutschen Ost-gebieten verstopft. Die städtisch Verantwortlichen waren überfordert. Viele Trecks zogen weiter in Richtung Westen, angetrieben durch die Berichte von schlimmen Erlebnissen.
Als die Rote Armee sich Güstrow näherte, gingen Hauptmann Beltz, Pastor S. Siegert, der Leiter der Bekenntnisgemeinde in Güstrow, und Slata Kowalewskaja, eine russische Zwangsarbeiterin, dieser nach Plaatz entgegen. Sie setzten für Güstrow ihr Leben aufs Spiel und versprachen den russischen Offizieren die gewaltlose Übergabe.
Am 2. Mai 1945 marschierte die Rote Armee in die Stadt ein. Vom 3. bis zum 9. Mai nahmen sich 493 Menschen in Güstrow das Leben. Welche Angst, Zukunfts- und Sinnlosigkeit mag der Hintergrund zu diesem Tun gewesen sein. Beerdigt wurden sie mehrheitlich in zwei großen Massengräbern. In den 50-er Jahren wurden die Gräber eingeebnet und Gras darüber gesät.
In den letzten Jahren wurden viele Zeitzeugen befragt und die Grabanlage neu hergerichtet. Achim Dugge berichtet beim Gemeindeabend Güstrow über die Ereignisse im Mai 1945, erzählt Geschichten über Menschen und ihre Schicksale.