Stensen-Kreis-Rostock, 9. März 2023, 19.30 Uhr
Ort: Gemeindezentrum der Christuskirche, Häktweg 4-6, 18057 Rostock
Gemeindeabend Güstrow, 14. März 2023, 19.00 Uhr
Ort: Saal der Kath. Gemeinde, Grüne Str. 23-25, 18273 Güstrow
Franziskuskreis Waren, 16. März 2023, 19.00 Uhr
Ort: Pfarrsaal der Kath. Gemeinde, Kietzstr. 4, 17192 Waren
St. Anna-Treff Schwerin, 22. März 2023, 19.30 Uhr
Ort: Bernhard-Schräder-Haus, Klosterstr. 26, 19053 Schwerin
Referenten: Martin Colberg, Hamburg (Diözesanarchivar)
Prof. Dr. Carsten Spitzer, Rostock (Leiter der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin in Rostock, Mitarbeit im Beirat zur Studie) am 14. März in Güstrow
Anne Drescher, Schwerin (Landesbeauftragte M-V für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, Mitarbeit im Beirat zur Studie) am 16. März in Waren
Ende Februar wurden die Ergebnisse der Mecklenburger Missbrauchsstudie von den unabhängigen Wissenschaftlern der Universität Ulm vorgestellt. Die Untersuchung beruht auf dem Schriftgut aus den Archiven, Gesprächen mit Betroffenen sowie von der Universität zu dem Thema ausgewählten Personen. Mit der Studie wird zudem wissenschaftliches Neuland betreten, denn der gesellschaftlich-historischen Kontext des Missbrauchs in Bezug auf die Katholische Kirche in der DDR wird erstmals erforscht.
Über die individuellen Gewalterfahrungen in sexualisierter, körperlicher, psychischer und ritueller Form hinaus sollen die institutionellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen erfasst werden, die diese ermöglicht haben. Dabei geht es u.a. um Rolle der Familie im weitesten Sinn, der Kinderheime und der Pfarreien in Mecklenburg. Hinzu kommen die gängigen Moralvorstellungen von Staat und Katholischer Kirche, die quasi als mächtiger Überbau den Betroffenen zu schaffen machten.
Die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in Mecklenburg ist bislang nur durch die Rohdaten erfasst, es fehlten die Gründe und die Hintergründe für den sexuellen Missbrauch in der Vergangenheit.
Diese Studie, die öffentlich zugänglich ist, sollte nur die Vergangenheit aufarbeiten und dokumentieren. Durch die Medien sind schon wesentliche Inhalte bekannt geworden. Ein Mangel ist, dass die Orte, wo Missbrauch geschah, die Namen der Täter mit den ihnen zugeordneten Formen von Gewalt und die Zeiträume nicht genannt werden.